Im März 1944 begann man im Wachberg bei Roggendorf unter dem Decknamen "Quarz" mit der Errichtung einer gewaltigen Stollenanlage. Über 14.000 KZ-Häftlinge wurden dazu gezwungen, bis Kriegsende etwa sieben Kilometer Stollen in den Berg zu treiben. Untergebracht waren die Häftlinge im eigens dafür eingerichteten Konzentrationslager Melk. Etwa 5.000 Personen bezahlten die Bauarbeiten mit dem Leben.(1)
Die Hauptstollen waren circa 10 Meter hoch und sollten etwa 450 Meter lang werden (erreicht wurden zischen 200 und 400 Meter). Sie waren mit Stollen A - F gekennzeichnet und sollten in zwei Etagen die Verwaltung der Fabrik beherbergen (mit Ausnahme von Stollen A, der einen zweispurigen Bahnhof beherbergte). Dazu sollten 24 Querstollen kommen, von denen aber nur 15 begonnen und 8,5 fertiggestellt wurden. Die Querstollen sind jeweils 450 Meter lang.(2)
Die Stollen dienten zum Teil der Steyr-Daimler-Puch AG als Kugellagerwerk. Es war auch geplant, in einem Teil der Anlage das Werk "Dachs IV" zu errichten.(1)
Manche Hinweise lassen aber darauf schließen, dass hier eine Anlage zur Gewinnung von Schwerem Wasser errichtet werden sollte.(2)
Es gibt wohl keine andere vergleichbare Anlage dieser Art, die so erschreckend den Alltag der Häftlinge dokumentiert. Da die hinteren Stollen nicht fertiggestellt wurden, bieten sie ein erschütterndes Bild der Vorgänge vor über 50 Jahren. An den Wänden sind noch heute die Schaufelkratzer der Gefangenen erkennbar und teilweise existieren noch die Reste der Baugerüste.
An die Leiden der Häftlinge wird man nur im ehemaligen Krematorium des KZ Melk erinnert, nicht jedoch im Umfeld der Stollenruine selbst.
Quellen und weitere Informationen: