Deckname "Drossel" - Wien XIX

Auch der "Große Türkenschanztunnel" der Wiener Vorortelinie im Türkenschanzpark wurde im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzraum verwendet. Laut Zeugenaussagen gab es dafür aber keinerlei Umbauten, die Bevölkerung musste praktisch auf den Schienen sitzen. In einer geheimen Liste des Rüstungsamtes vom August 1944 ist eine Fläche von 2.000 qm des Tunnels für eine Motorenteilefertigung (Flugmotor DB 603) der Donag vorgesehen (auch eine mögliche Belegung durch die Amme-Luther-Seck-Werke Wien-Liesing wird erwähnt). Die Bezeichnung "Donag" steht für Donauländische Apparatebau GmbH.

Das Vorhaben dürfte im Dezember 1944 aufgegeben worden sein.

Südportal des Großen Türkenschanztunnels
©Thomas Keplinger, 2015
Das Südportal des Großen Türkenschanztunnels
Nordportal des Großen Türkenschanztunnels
©Thomas Keplinger, 2015
Das Nordportal des Großen Türkenschanztunnels

Quellen und weitere Informationen:

  • Wichert Hans Walter, Decknamenverzeichnis deutscher unterirdischer Bauten, Ubootbunker, Ölanlagen, chemischer Anlagen und WIFO-Anlagen des zweiten Weltkrieges (2. Auflage, Marsberg 1999)

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