Deckname "Maria" - Sankt Egyden

Im Bereich der Bahnstation Sankt Egyden (zwischen Wiener Neustadt und Neunkirchen) entstand ab 1943 ein Heimatlager zur Unterbringung von A4-Raketen. Diese wurden liegend in Baracken zwischen den dortigen Nadelwäldern untergebracht.

Der Bereich des Lagers Maria heute
©Schmitzberger
Der Bereich des Lagers "Maria" heute
Aggregat 4 (V2)
©Schmitzberger (Modell 1:35)
Aggregat 4 (V2)

In Sankt Egyden war eine große Zahl an Lagerbaracken vorhanden, in denen diese Raketen liegend untergebracht werden konnten. Die Baracken verfügten über einen Feldbahnanschluss und waren im Fischgrätenmuster angeordnet, um bei Bombentreffern die Auswirkungen zu minimieren.

Von den "Heimatlagern" aus wurden die Raketen an die Front gebracht, wo sie von mobilen Einheiten abgeschossen wurden (meist gegen London).

Geschichte:

Nach der Bombardierung der Raketenforschungsanlagen in Peenemünde war es ursprünglich geplant, im Raxwerk in Wiener Neustadt eine Montagelinie für A4-Raketen (V2) unterzubringen. Zu diesem Zweck dürften in der weiteren Umgebung auch einige "Heimatlager" zur Unterbringung der fertigen A4 entstanden sein - so auch die Anlage "Maria" in Sankt Egyden.

Da aber das Raxwerk nie richtig in Betrieb ging, bleibt es ein Rätsel, warum "Maria" fertiggestellt wurde und scheinbar auch den Betrieb aufnahm.

Quellen und weitere Informationen:

  • Bornemann Manfred, Geheimprojekt Mittelbau. Vom zentralen Öllager des Deutschen Reiches zur größten Raketenfabrik im Zweiten Weltkrieg (2. Auflage, München 1994)

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