Flugzeug- und Metallbauwerke GmbH - Wels

Die Flugzeug- und Metallbauwerke GmbH Wels, vormals Firma Hinterschweiger, befand sich einige Kilometer südlich des Fliegerhorsts in der Nähe des Schlosses Lichtenegg. 1939 wurde die im Aufbau befindliche Fabrik zum Rüstungsbetrieb erklärt. Bis August 1940 wurde an der Errichtung zweier neuer Haupthallen gearbeitet. Während dieser Zeit reparierte man in den alten Gebäuden der Firma Hinterschweiger vor allem Flugzeuge vom Typ Ju 87. Auch am Flugplatz benützte man Hallen zur Montage von aus dem Hauptwerk angelieferten Flugzeugkomponenten und zur Reparatur von Maschinen des Typs Ju 87 und Messerschmitt Bf 109.

Zellenreparatur Ju 87 der Welser Flugzeugwerke(1)
  1940 1941 1942 1943 1944
Jänner - 4 10 20 26
Februar - 4 12 20 20
März - 4 8 20 24
April - 4 10 20 32
Mai 3 4 14 18 -
Juni 6 9 15 20 -
Juli 9 9 14 20 14
August 15 9 15 28 19
September 22 10 11 23 10
Oktober 8 10 15 24 12
November 4 10 11 24 13
Dezember 4 8 17 21 10
Gesamt 71 85 152 258 180

Ab der Fertigstellung der beiden neuen Hallen begann die Erzeugung von Flugzeugteilen. 1944 wurden monatlich etwa 20 Tragflächensätze und insgesamt circa 1000 Tankdeckel für die Me 262 produziert.

Personalstand

Nachdem Wels am 30. Mai 1944 erstmals bombardiert wurde, überlegte man die Teilauslagerung des Betriebes, vor allem der Tragflächen- und Tankdeckelproduktion. Die Entwicklungs- und Forschungsabteilung wurde in die Betonwerke Brauneiser Wimsbach mit circa 400 qm verlagert. Die ins Jägerprogramm fallende Tankdeckelfertigung wurde in die Sandstollen Lettentalerkeller bei Grein (Deckname "Arapaima") mit etwa 1500 qm ausgelagert.

Quellen und weitere Informationen:

  • Kitzmantel Michael, Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Wels 1938 - 1945. In: Nationalsozialismus in Wels 1 (Wels 2012)
  • Schausberger Norbert, Rüstung in Österreich 1938-1945. Eine Studie über die Wechselwirkung von Wirtschaft, Politik und Kriegsführung (Publikationen des österreichischen Instituts für Zeitgeschichte und des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Wien 8, Wien 1970)
  • (1) ebenda, S. 201

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