In Wien Floridsdorf befand sich eine der bedeutendsten Dampflokomotivfabriken des Deutschen Reiches - die Wiener Lokomotiv-Fabriks-AG (LOFAG bzw. WLF).
Das Werk wurde 1869/1870 gegründet und stellte bereits 1871 die erste Dampflokomotive fertig. Sehr bald entwickelte sich das Werk zur größten Lokomotivproduktion Österreichs und zu einer herausragenden Entwicklungsstätte für Dampflokomotiven. Berühmte Baureihen wie die BR 310 von Karl Gölsdorf verließen hier die Werkshallen und halfen maßgeblich bei der Industrialisierung der K & K-Monarchie. Nach dem Zusammenbruch des Habsburgerreiches war die WLF die einzige österreichische Lokomotivfabrik, die die Weltwirtschaftskrise überlebte. So entstand in Floridsdorf ab 1928 noch die Baureihe 214, die wohl den Höhepunkt und zugleich das Ende der selbstständigen österreichischen Dampflokentwicklung darstellte.
Mit dem Anschluss 1938 erfolgte die Umstellung der Produktion auf deutsche Loktypen, vor allem der Baureihen 44 und 50. In Floridsdorf trug man auch maßgeblich zur Entwicklung der sogenannten Kriegslokomotiven der Baureihen 52 und später 42 bei.
Von 1940 bis 1944 erfolgte ein großzügiger Ausbau der Anlagen und Hallen. In einer der Hallen war auch eine Fertigung von Torpedosprengköpfen und Seeminen untergebracht. Wie praktisch alle Fabriken dieser Art, wurde auch die "Lokomotivfabrik Floridsdorf" schwerst bombardiert. Es kam auch zum Einsatz tausender Zwangsarbeiter. Insgesamt waren über 8.000 Personen beschäftigt.
Am 5. März 1945 verließ die letzte Kriegslokomotive das Werk. Bis dahin hatten 2.115 Dampflokomotiven und 57 Elektrolokomotiven die LOFAG verlassen. Alleine von der Kriegslokomotive BR 52 wurden 1.192 Stück in Floridsdorf hergestellt.
1969 schlossen die Werkstore für immer. Die Anlagen verfielen jahrelang und wurden schließlich abgerissen.
Für Interessierte gibt es unter der Nummer 0676 / 500 16 34 ein Video über die Lofag zu bestellen.
Zustand heute:
Beispiele für hier gefertigte Produkte:
Quellen und weitere Informationen: