Semperitwerk - Traiskirchen

1897 gründete Jósef Miskolczy in Traiskirchen eine Gummifabrik, welche 1906 durch die ungarische Tochter der "Österreichisch-Amerikanische Gummiwarenfabrik" übernommen wurde. Hier entstand auch der bald bekannte Markenname "Semperit".

In den nächsten Jahrzehnten expandierte das Unternehmen stark, was nur während des Ersten Weltkrieges und der Weltwirtschaftskrise unterbrochen wurde.

Nach dem Anschluss 1938 beteiligte sich die deutsche Firma Continental an Semperit-Traiskirchen. Das Werk gehörte zu den wichtigsten deutschen Reifen- und Vollgummiherstellern, der nach dem Wegfall der südamerikanischen Kautschuk-Vorkommen von den Buna-Werken des IG Farben-Konzerns beliefert wurde. Auf vielen Fahrzeugen und Kettenfahrzeugen des Zweiten Weltkrieges lassen sich noch heute der Schriftzug "Semperit" oder das Fertigungskennzeichen "nto" finden (z.B. Panzerkampfwagen IV oder V).

Ein kleiner Teil des riesigen Werksgeländes
©Schmitzberger, 2006
Ein kleiner Teil des riesigen Werksgeländes
Laufrad eines Kettenfahrzeuges
©Schmitzberger, 2006
Laufrad eines Kettenfahrzeuges

Zum Schutz der Belegschaft vor Bombenangriffen wurden gegen Kriegsende mehrere Luftschutzstollen errichtet.

Nach dem Krieg wurde die Produktion wieder aufgenommen und weiter ausgebaut. 1985 erwarb die deutsche Continental AG die Aktienmehrheit an Semperit. Nach anfänglicher Weiterproduktion wurde die Produktion aber inzwischen stillgelegt.

Quellen und weitere Informationen:

  • Pawlas Karl R., Oberkommando des Heeres, Heereswaffenamt WA Z 2. Liste der Fertigungskennzeichen für Waffen, Munition und Gerät (Nach Buchstabengruppen geordnet) (Reprint Nürnberg 1977)
  • Stadler Gerhard A., Das industrielle Erbe Niederösterreichs. Geschichte – Technik – Architektur (Wien 2006)

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