Um das ehemalige Flugmotorenwerk im Herrenholz ranken sich bis heute wüste Gerüchte bezüglich unterirdischer Anlagen. Manche berichten von Stollen, die drei Stockwerke in die Tiefe reichen sollen. Bis auf einige wenige unterirdische Räume gibt es dafür aber nicht die geringsten Anzeichen.
Als Flugmotorenwerk gehörte das Areal zu den bevorzugten Zielen der alliierten Bombergeschwader. Folglich war es notwendig, die Fertigungsanlagen unter die Erde zu verlagern. Dies geschah aus folgenden Gründen nicht direkt im Herrenholz:
Dieser Aufwand ist unnötig, wenn man nur wenige hundert Meter westlich vom Herrenholz (im Bisamberg) optimale Bedingungen vorfindet. Ein Stollen, der in einen Hang getrieben wird, kann sich selbst entwässern, ein kleiner Luftschacht erledigt alle Bewetterungsprobleme, man kann horizontal in den Berg ein- und ausfahren und das Wichtigste: Schon nach wenigen Metern hat man genug Überdeckung als Schutz vor Bomben über sich.
Diese Überlegungen führten dazu, dass man gleich an zwei Stellen Stollen in den Bisamberg trieb (unter Verwendung von Kriegsgefangenen). Die eine Stelle befand sich am Riegelkamm (noch nicht lokalisiert), die andere in der Nähe des Zigeunerbrünnls.
Die Fotos zeigen das Areal beim Zigeunerbrünnl. Dort kann man noch heute ohne große Schwierigkeiten acht Pingen (Pfeile) erkennen. Wahrscheinlich wurde die Pölzung bei Kriegsende entfernt, was zum Einsturz der Mundlöcher und zur Pingenbildung führte.