Für die Nachschubverbindungen von Kärnten nach Slowenien in die Region Oberkrain bildete der Gebirgszug der Karawanken ein natürliches Hindernis. Neben dem Eisenbahntunnel von Rosenbach nach Jesenice (Aßling) gab es auf circa 100 Kilometer in West-Ostrichtung nur die Straßen über den Wurzen- und Loiblpass sowie den Seebergsattel. Die kürzeste und daher wichtigste Verbindung von Klagenfurt in den Süden, die Straße über den Loiblpass wies enorme Steigungen auf und war in den Wintermonaten über lange Zeit unpassierbar.
Im Mai 1941 begannen Projektierungsarbeiten für eine neue Straßentrasse und einen circa 1.100 Meter langen Scheiteltunnel durch den Karawankenhauptkamm unterhalb des Loiblpasses. Mitte 1942 folgten die Vermessungs- und Detailplanungsarbeiten und Anfang 1943 wurde das Bauvorhaben auf der Karawanken-Südseite, von Slowenien her, begonnen.
Vertraglich sicherte die SS die Beistellung der benötigten Arbeitskräfte für den Tunnelbau zu. So wurde zuerst im Frühjahr 1943 ein Barackenlager für Zivilarbeiter in Sankt Anna (Sveta Ana) auf slowenischer Seite des Gebirgskammes errichtet und im Sommer 1943 zum KZ Loiblpass-Süd umfunktioniert bzw. erweitert. Im Juni 1943 folgte dann auf der Nordseite, im Gemeindegebiet von Windisch Bleiberg, das KZ Loiblpass Nord. Insgesamt fast 1.300 Häftlinge trieben den Straßentunnel von beiden Seiten in den Berg, der Durchschlag eines 2 x 3 Meter großen Stollens erfolgte am 4. Dezember 1943. Danach begann der Vollausbruch und die Fertigstellung der Zufahrtsstraßen. Ein Jahr später, im Dezember 1944, fuhren die ersten Wehrmachtsfahrzeuge durch den Loibltunnel.
Das KZ Loiblpass-Nord wurde am 15. April aufgelöst, die kranken und schwachen Häftlinge kamen in das KZ Mauthausen zurück und der Rest wurde ins Südlager überstellt, wo sie am 7. Mai 1945 durch Partisanen befreit wurden.
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