Luftschutzstollen Linz Limonikeller

Die schon seit langer Zeit - eventuell reicht ihre Geschichte zurück bis zu den Römern - existierenden Bier- und Weinkeller im Bauernberg in Linz wurden während des Zweiten Weltkrieges zu Luftschutzkellern ausgebaut. Während anfangs für diese Arbeiten noch Fremdarbeiter beschäftigt wurden, änderte sich dies ab Anfang 1944. Zu diesem Zeitpunkt erteilte Hitler der SS den Auftrag, sich um den weiteren Ausbau der Luftschutzkeller in Linz zu kümmern. Dies führte zur Errichtung des KZ Mauthausen-Außenlagers Linz II, dessen knapp 300 Häftlinge nun für diese Arbeit eingesetzt wurden.

Die Stollen wurden neben ihrer Funktion als Luftschutzräume für die Bevölkerung auch für die Unterbringung der Post, des Warnkommandos, der Wehrmacht, der Fahrbereitschaft, des Archivs für die Gemeindekommandostellen und der Polizei verwendet. Ebenso befand sich hier die Befehlsstelle des Gauleiters von Oberdonau. Von hier wurde im Bedarfsfall Fliegeralarm ausgelöst. Auch die Widerstandsgruppe "Die Gegenbewegung" hielt im Limonistollen ihre Besprechungen ab und befand sich somit am gleichen Ort, wie die Gauleitungsstelle.

Der Limonistollen wurde im Falle eines Fliegeralarms von der Bevölkerung bevorzugt, weil er über eine aktive Belüftungsanlage, elektrische Beleuchtung und eine Sanitätsstelle verfügte. Weiters gab es hier Toilettenanlagen, die allerdings in bezug auf die schutzsuchende Menschenmenge und die vorkommenden Überbelegungen bei weitem nicht ausreichend waren. Im Vergleich zu den in Granit und Gneis geschlagenen Stollen, wie etwa dem Schlossbergstollen, wies der Limonikeller den Vorteil einer gleichmäßigen Gestaltung auf. Er war fast durchgehend ausgeziegelt bzw. betoniert, außer in den abgelegensten Stollenbereichen, wo die Arbeiten nicht fertiggestellt wurden - siehe Fotos. Seine Breite belief sich durchschnittlich auf 3,8 Meter und die Höhe auf 3,1 Meter. Die Angaben zu den Schutzplätzen gehen leider weit auseinander. Sie reichen von mindestens 1500 bis zu 4500. In Kombination mit dem Märzenkeller ist von bis zu 10000 Schutzplätzen die Rede.

Blick in den Limonistollen
©Thomas Keplinger, 2015
Bilder aus dem Linzer Limonistollen
Blick in den Limonistollen
©Thomas Keplinger, 2015
Blick in den Limonistollen
©Thomas Keplinger, 2015
Blick in den Limonistollen
©Thomas Keplinger, 2015
Blick in den Limonistollen
©Thomas Keplinger, 2015
Blick in den Limonistollen
©Thomas Keplinger, 2015
Blick in den Limonistollen
©Thomas Keplinger, 2015
Blick in den Limonistollen
©Thomas Keplinger, 2015
WC-Anlagen
©Thomas Keplinger, 2015. WC-Anlagen
Links sieht man am Boden die Abflussrohre der WCs. An den aus der Wand ragenden Ziegeln waren die Trennwände zwischen den einzelnen WCs angebracht
Rechts erkennt man die Halterungen der Waschbecken. Die Abflussrohre ragen noch aus dem Boden.
Lüftungsanlage
©Thomas Keplinger, 2015. Lüftungsanlage

Informationen zu Führungen (extern)

Quellen und weitere Informationen:

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