Schon in der K.u.K.-Armee waren in Krems Pioniertruppen und ein Brückenbataillon stationiert. An der Donau wurde ein großer Wasserübungsplatz eingerichtet und laufend der feldmäßige Brückenschlag über den Strom mittels Ponton- und Holzbrücken ans Südufer (Bereich der Stadtgemeinde Mautern) geübt. Im Ersten Weltkrieg wurde noch eine Reparaturwerft für Motorboote errichtet.
Unter Verwendung und Ausbau der Anlagen aus der Monarchie wurde vom Bundesheer der Ersten Republik die "Technische Zeuganstalt Krems-Weinzierl" eingerichtet. Stahlbrückenelemente vom System "Herbert" wurden hier gelagert und gewartet, ebenso Baubehelfe für sonstige Brückenbauten und Pioniermaterial. Weiters wurden die Motorboote des Bundesheeres von hier aus verwaltet und repariert.
Der Donauarm beim Wasserübungsplatz war in den Sommermonaten Liegeplatz für das einzige "Kriegsschiff" der Ersten Republik, des Patrouillenbootes "BIRAGO". Im Winter wurde es in der Werft Korneuburg an Land gezogen und gewartet. Die Birago, das letzte in Österreich verbliebene Schiff der einstigen K.u.K.-Donauflotte (ehemalige "Czuka"), war 36 Meter lang, 4,6 Meter breit, mit einer 7 cm-Kanone und einem Maschinengewehr bewaffnet.
Nach dem Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich übernahmen Pioniereinheiten der Wehrmacht die "Technische Zeuganstalt" und daraus entstand der "Pionier-Park Krems". Die bestehenden Baulichkeiten am Wasserübungsplatz wurden abermals erweitert und auf der Landseite des Hochwasserschutzdammes wurde eine lange Baracke zur Lagerung von Pionierausrüstung errichtet. Am anschließenden Exerzierplatz in der Mitterau wurden weitere Baracken errichtet und ein Gleisanschluss zur Kremser Hafenbahn hergestellt.
Das Patrouillenboot Birago wurde von der neu geschaffenen, der Kriegsmarine unterstellten "Donauflottille" mit Kommando in Linz, übernommen. Das Schiff war aber technisch schon sehr veraltet und wurde 1939 auf der Linzer Werft abgewrackt.
Dem Pionier-Park (Pi-Park) oblag die Lagerung, Instandhaltung und Versorgung der Truppe mit Pioniergerät- und Material. Auch der Reparaturbetrieb für Motorboote wurde weiterbetrieben.
Mit Kriegsende wurde der Pi-Park von den Sowjettruppen besetzt und mit dort gelagertem Kriegsbrückenmaterial wurde von Sowjetischen Pionieren und deutschen Kriegsgefangenen die in der letzten Kriegsphase gesprengte Straßenbrücke über die Donau zwischen Mautern und Krems-Stein im Sommer 1945 wiederhergestellt. Das restliche, in riesigen Mengen von den Russen vorgefundene Material und die Gerätschaften wurden in die Sowjetunion verbracht bzw. an Bauunternehmungen und Schrotthändler verkauft.
Zustand heute:
Die Baracken sind zur Gänze verschwunden, der Gleisanschluss längst abgetragen, am ehemaligen Hochwasserdamm verläuft die Trasse der Bundesstraße 3 sowie die Auffahrt zur neuen Donaubrücke und am ehemaligen Exerzierplatz stehen die Wohnsilos des Stadtteiles Mitterau. Auch donauseitig wurde durch den Bau des Donaukraftwerkes Altenwörth alles verändert. Ein kleiner Teil wird noch von den Panzerpionieren aus Mautern als Wasserübungsplatz genutzt und an Stelle des Donauarmes wurde ein Behördenhafen angelegt.