Heeresversuchsstelle und Seilbahnschule des Heeres - Mittersill

Anfang 1939 begann man mit dem Bau einer Heeresversuchsstelle für den Einsatz von Seilbahnen zum militärischen Gebrauch. Am rechten Salzachufer, schräg gegenüber dem Bahnhof Mittersill der schmalspurigen Pinzgauer Lokalbahn (760 Millimeter Spurweite) wurde ein Sumpfgelände für den Standort aufgeschüttet und trockengelegt. Eine Eisenbahnbrücke über die Salzach wurde errichtet und das Schüttmaterial wurde mit Zügen der Heeresfeldbahn aus Mühlbach im Pinzgau herangeschafft. Nach Fertigstellung der Gebäude wurde der Versuchsbetrieb aufgenommen und 1943 wurde hier auch die Seilbahnschule des Heeres eingerichtet.

Die Versuchs- und Entwicklungsarbeit erstreckte sich auf Planung und Erprobung von Seilbahnmaterial vor allem für Nachschubzwecke über weite Strecken in Gebirgsregionen, wobei intensiv mit den Herstellerfirmen solcher Anlagen zusammengearbeitet wurde.

Die Lehrtätigkeit an der Seilbahnschule befasste sich hauptsächlich mit der praktischen Ausbildung zur Errichtung und zum Betrieb von Seilbahnen, wie Bau von Holz- und Stahlstützen, Umladestationen zwischen einzelnen Seilbahnsektionen usw. So waren zwei circa 80 Meter hohe Seilbahnstützen, jeweils eine Holz- und eine Stahlkonstruktion, noch jahrelang nach Kriegsende ein Wahrzeichen von Mittersill. Man begann auch mit dem Bau einer Materialseilbahn als Nord-Südverbindung über den Alpenhauptkamm von Mittersill (Salzburg) über den Felbertauern nach Matrei (Osttirol), die aber wegen des Kriegsendes nicht mehr fertiggestellt wurde.

In den letzten Kriegsmonaten wurden auf den Gleisanlagen der Versuchsanstalt, aber auch in einigen Bahnhöfen der Pinzgauer Bahn, aus Frontgebieten rückverlagerte Lokomotiven und Waggons der Heeresfeldbahn hinterstellt.

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