Deckname "Frühlingssturm" - Führer-Hauptquartier Mönichkirchen

Was heute eine kleine Bahnlinie durch das wunderschöne Wechsel-Gebiet ist, war im Frühsommer 1941 eines der wichtigsten Macht-Zentren Europas, denn hier bei Mönichkirchen befand sich vom 12. bis zum 25. April 1941 das Führerhauptquartier (FHQ). Dieses FHQ diente Hitler zur Leitung des Jugoslawien-Feldzuges.

Auf der Bahnstrecke zwischen Mönichkirchen und Wiesenhöf wurden zu diesem Zweck am 11. April die zwei Zugsgarnituren von Göring und Keitel abgestellt. Hitlers Zug kam erst am 12. April an. Jede Garnitur bestand aus 14 vierachsigen Waggons.

Verwendete Decknamen:

• "Amerika": Hitlers Führer-Sonderzug nördlich des Großen Hartbergtunnels
• "Asien": Görings Garnitur vor dem Westportal des Wiesenhöftunnels
• "Atlas": Oberkommando der Wehrmacht südlich des Großen Hartbergtunnels
• "Heinrich": Himmlers Sonderzug (ab 1. Februar 1943 Deckname "Steiermark") am Bahnhof in Bruck an der Mur
• "Westfalen": Von Ribbentrops Sonderzug am Wiener Südbahnhof

Die Garnituren wurden jeweils so postiert, dass sie innerhalb kürzester Zeit in die dortigen Eisenbahntunnels (Hartbergtunnel, Wiesenhöftunnel) geschoben werden konnten (als Schutz gegen feindliche Flugzeuge). Über 500 Mann der Bahnbrigade und der Organisation Todt hatten inneralb von nur zwei Wochen die nötige Infrastruktur geschaffen: Bahnsteige, zusätzliche Geleise, Kanalisation, Funkverbindungen,...

Hitler feierte hier auch seinen Geburtstag am 20. April. Die Presseberichte dazu erwähnten mit keinem Wort den tatsächlichen Standort des FHQ. So enthielt die "Stuttgarter Illustrierte Zeitung" nur die Angabe "fern der Heimat" und nicht, dass sich der Standort nur etwa eine Stunde südlich von Wien befand. Wahrscheinlich sollte so die Nähe Hitlers zu seinen Soldaten vorgetäuscht werden.

Als Gäste bei den Gratulationen werden aufgeführt:

• Alle Befehlshaber der einzelnen Waffengattungen (Göring, Keitel, von Brauchitsch, Raeder)
• Deutschlands Botschafter in der Türkei Franz von Papen
• Bulgariens König Boris III. (19. April)

Am 27. April 1941 fuhren alle Züge wieder ab und die Streckensperre, die seit dem 26. März in Kraft war, wurde wieder aufgehoben.

| Orte | Decknamen | Hauptmenü |