Die Skodawerke-Wetzler AG stellten die Keimzelle des IG Farben-Großkombinats Moosbierbaum dar. Sie wurden 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, als Pulverfabrik zur Munitionsversorgung der Front gegründet. Trotz gigantischer Anstrengungen (bis zu 6.000 Personen arbeiteten auf der Baustelle) dürfte die Anlage bis 1918 nicht mehr fertiggestellt worden sein.
Trotz des Kriegsendes und damit dem Wegfall des größten Absatzes, überlebte die Fabrik durch die Herstellung von Jagdmunition, Schwefelsäure, Kartoffelstärke, Kupfervitriol, Salzsäure, Phosphorsäure usw.
Mit dem Anschluss 1938 und dem Aufgehen der Skoda-Wetzler-AG in der Donau Chemie änderte sich alles. Die alte Kraftzentrale, die in eine Schwefelsäureanlage umgebaut war, wurde wieder in ihrem ursprünglichen Zweck genutzt und diente nun der Dampfversorgung der neuen Anlagen der IG Farben (Hydroforming-Anlagen und Dora-Anlage). Die übrigen Gebäude dienten der Verwaltung und als Lagerräume für die neuen Produktionsanlagen der IG Farben.
Die Anlage nach 1945:
Das Areal wurde schon im Krieg schwer beschädigt und schließlich von den Sowjets demoliert. Nach Kriegsende wurde das Werk von den Sowjets übernommen und schrittweise abgebaut. So wurden auch die Kraftzentralen abgebaut und deren Ziegel zum Wiederaufbau verwendet. In den letzten Jahren wurde das brachliegende Areal in einen Golfplatz umgestaltet. Als einziger Rest der Pulverfabrik hat sich ein Verwaltungsgebäude erhalten, das heute vom Golfplatz genutzt wird.
Quellen und weitere Informationen: