Beim Anschluss Österreichs im März 1938 beging Friedrich Reitlinger, der Besitzer der "Jenbacher Berg- und Hüttenwerke", Selbstmord. Sein Betrieb wurde nun "arisiert" und gelangte 1938 in den Besitz der "Ernst Heinkel Aktien Gesellschaft" (Flugzeugwerk).
Aus der Tradition eines Hüttenwerkes heraus wurden auch unter der Regie der Heinkel-Werke typische Hüttenprodukte wie Gleisketten für Deutsche Kettenfahrzeuge hergestellt. Der Schwerpunkt der Produktion lag aber nun im Bereich der Flugzeugindustrie.
Neben der Montage von Flugzeugen und Flugzeugteilen waren die Heinkelwerke in Jenbach auch ein Zentrum für die Fertigung von Raketenantrieben. So wurde hier in Lizenz der deutschen Firma Walter das Raketentriebwerk "HWK R II 211" für die Messerschmitt Me 163 gefertigt.
Ab 1943 wurden die Jenbacher Berg- und Hüttenwerke ein wichtiger Zulieferer für das A4(V2)-Programm. Man fertigte nun in größerer Stückzahl die "T-Stoff-Anlage" der V2. Dies war die Kaliumpermanganat-Verdampfungsanlage zum Antrieb der Haupttreibstoff-Turbopumpe.
Gefertigt wurde unter dem Fertigungskennzeichen "gxz".
Ein Teil der Anlage wurde später unter die Erde verlagert:
Deckname "Almandin": Stollenanlage Tiergartenberg
Deckname "Dolomit": Achensee-Tunnel
Die Jenbacher Werke AG existieren noch heute am gleichen Standort.
Beispiele hier produzierter Teile:
Die Aufnahme zeigt ein Schnittmodell des A4-Antriebs. In Jenbach wurde die T-Stoff-Anlage (gelbe und weiße Komponenten) gefertigt und auf das Schubgerüst (schwarz) montiert.
Quellen und weitere Informationen: