Durch die anhaltenden Bombardments der deutschen Städte wurde auch das Konstruktionsbüro von Ferdinand Porsche gezwungen, in das relativ sichere Österreich zu übersiedeln.
Dr. Ferdinand Porsche hatte im Sommer 1944 auf Befehl Albert Speers damit begonnen, einen geschützteren Standort für seine Konstruktionsbüros zu suchen. Porsches Wahl fiel auf ein Sägewerk in Gmünd in Kärnten, in der Nähe der Katschberg-Straße (B99), die damals die Bezeichnung "Reichsstraße 331" trug. Damit hatte er die Möglichkeit, seine PKW-Konstruktionen an einer sehr herausfordernden Strecke zu testen, die damals noch bis zu 18 Prozent Steigung aufwies.
Im November 1944 erfolgte die Übersiedlung von Porsches Konstruktionsbüro in das ehemalige Sägewerk in der Karnerau, nördlich von Gmünd. Da das Werk einen Personalstand von etwa 300 Personen aufwies, mussten zusätzliche Holz-Baracken errichtet werden. Dazu gehörte die Direktionsbaracke mit dem Büro von Ferdinand Porsche und eine Küchenbaracke.
Wegen der vielen Personen, die aus Stuttgart nach Gmünd gekommen waren, herrschte hier nun ein Mangel an Wohnbauten. Zu diesem Zweck wurde im Ortsteil Gries in der Lieser eine eigene Siedlung für die Porsche Konstrukteure errichtet.
Zustand heute
Die Firma Porsche überdauerte in dem kleinen Sägewerk das Kriegsende und hielt sich einige Jahre mit Reparaturen und Kleinaufträgen über Wasser. 1948 begann mit der Entwicklung des Porsche Typ 356 eine neue Ära. Das Sägewerk, in dem die Porsche Konstruktionen GmbH bis 1950 untergebracht war, existiert heute nicht mehr. Einzig die Direktionsbaracke, in der sich das Büro von Ferdinand Porsche befand, wird von einem Verein gepflegt und existiert daher bis heute. Die Siedlungsgebäude der Porsche-Konstrukteure sind großteils erhalten, wenn auch teilweise in veränderter Form.
Quellen und weitere Informationen: