Ende 1942 wurde auf einem im Gemeindegebiet von Reichraming, Ortsteil Arzberg im Ennstal, liegenden Areal mit der Errichtung eines Bauarbeiterlagers für die Kraftwerksbaustelle Großraming begonnen. In Hanglage, oberhalb des Ennsflusses und der Eisenbundesstraße wurden auf Terrassen die Baracken für Zivil-, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene gebaut.
14 Baracken, mit elektrisch geladenem Stacheldrahtzaun umgeben, waren für das ab 14. Jänner 1943 als Außenlager des KZ Mauthausen bezogene KZ Großraming bestimmt. Die Häftlinge wurden zu den schwersten körperlichen Arbeiten herangezogen und über 200 von ihnen (genaue Zahl nicht bekannt) kamen wegen unzureichender Ernährung und körperlicher Überanstrengung zu Tode. Vom 1. Juli 1943 bis 29. August 1944 bestand in Dippoldsau bei Weyer ein Unterkommando des KZ Großraming mit 130 Häftlingen. Der Höchststand im Lager betrug 1.013 Häftlinge. Wegen der kriegsbedingten Einstellung des Kraftwerksbaues wurde mit 29. August 1944 das KZ Großraming aufgelöst und die Häftlinge kamen ins KZ Mauthausen zurück.
In die leeren Häftlingsbaracken zog im Dezember 1944 bis Kriegsende ein Verlagerungsbetrieb der Rüstungsindustrie aus Wien ein. Danach diente das Lager bis Jänner 1946 als Quartier für US-Soldaten und mit Wiederaufnahme der Arbeiten am Kraftwerk belegten wieder Bauarbeiter die Unterkünfte. Nach der Fertigstellung des Werkes 1950 wurden die Baracken abgerissen und an gleicher Stelle wurde eine Wohnsiedlung für die Mitarbeiter der Ennskraftwerke errichtet.
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