Großverschiebebahnhof - Leopoldsdorf/Rustenfeld

Zur Abwicklung des enormen Güterverkehrs während des Zweiten Weltkrieges plante die Deutsche Reichsbahn (DRB) im Großraum Wien die Errichtung bzw. den Ausbau von zwei Großverschiebebahnhöfen.

Planskizze des Großverschiebebahnhofs
©Josef B., 2007
Planskizze des Großverschiebebahnhofs

Als "Zentralverschiebebahnhof Nord" wurden in Strasshof die schon in der Monarchie errichteten Rangieranlagen der "Kaiser Ferdinand Nordbahn" ausgebaut und auch größtenteils in Betrieb genommen.

Der "Zentralverschiebebahnhof Süd" sollte südlich des Stadtgebietes im Wiener Becken zwischen der "Pottendorfer Linie" und der "Ostbahn" gänzlich neu errichtet werden.

Laut der Planungen wäre der Nordkopf des Bahnhofes zwischen Hennersdorf und Rustenfeld-Leopoldsdorf und der Südkopf zwischen Achau und Maria Lanzendorf situiert gewesen. Die "Aspangbahn" hätte die Gleisachsen des neuen Bahnhofes etwa in der Mitte gekreuzt und sollte deshalb südlich der Orte Lanzendorf, Achau und Biedermannsdorf verlegt werden. Die "Neue Aspangbahntrasse" hätte durch die Anbindung an den Rangierbahnhof und weitere Gleisverbindungen zur Ostbahn, Pottendorfer Linie und Südbahn die wichtige Aufgabe der Verteilung der abfahrenden Güterzüge zugedacht bekommen. Die Verknüpfung der nördlichen Zufahrtsstrecken zum Verschiebebahnhof wäre im Bereich der bestehenden Bahnhöfe Inzersdorf und Oberlaa erfolgt.

Die letzten Planunterlagen stammen vom Dezember 1941. Bedingt durch die fortschreitenden Kriegsereignisse kam es jedoch zu keiner Verwirklichung des Projektes. Die obige Übersichtsskizze veranschaulicht die projektierten Gleisverbindungen zwischen Südbahn und Ostbahn zwischen Mödling und Himberg.

Quellen und weitere Informationen:

  • Slezak Paul, Slezak Friedrich, Slezak Josef Otto, Vom Schiffskanal zur Eisenbahn. Wiener Neustädter Kanal und Aspangbahn (Wien 1981)
  • ebenda, Grundlage für Übersichtsskizze, Plan der DRB vom Dezember 1941, Seite 208/209

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