Mit Beginn der alliierten Bombenangriffe auf Rüstungsziele im Donau- und Alpenraum ab Ende 1943 suchte man nach geeigneten Höhlen, Bergwerksstollen und Kelleranlagen zur luftsicheren Verlagerung von wichtigen Produktionsstandorten.
Dabei stieß man auch auf die großen Weinkeller des Stiftes Göttweig im Raume Furth, am Fuße des Stiftsberges von Göttweig. Die Hauptkelleranlage, genannt "Kelleramt", befindet sich im Zentrum der Marktgemeinde Furth und besteht aus drei parallel verlaufenden Ziegelgewölbe-Kellerröhren, welche durch mehrere Quergänge miteinander verbunden sind. Das Kloster Göttweig war von den NS-Behörden aufgelöst worden und die Besitztümer wurden der Gauhauptstadt Krems übereignet. Die Stadtbehörde vermietete den Keller an einen Wiener Weingroßhändler weiter. Im Sommer 1944 wurde er mit Hilfe der SS beschlagnahmt und für die Aufnahme eines Verlagerungsbetriebes der Nibelungenwerke adaptiert. In den weitläufigen, geräumigen Kellergängen wurden Werkzeugmaschinen zur Erzeugung von Panzerbestandteilen installiert. Das zur Fertigung notwendige Personal wurde aus Kriegsgefangenen des Lagers Krems-Gneixendorf (Stalag XVII B) rekrutiert, welche im gegenüber der Kelleranlage befindlichen Meierhof einquartiert wurden. Unbestätigten Gerüchten zufolge sollen auch Flugzeugteile (für Messerschmitt Bf 109 oder die anlaufende Produktion des "Volksjägers" He 162) gefertigt worden sein.
Mit Näherrücken der Front wurde Ende März, Anfang April 1945 die Fertigung eingestellt, die Maschinen demontiert und diese unter SS-Bewachung Richtung Westen (Oberösterreich ?) abtransportiert.
Zustand heute:
Kelleranlagen zur Gänze erhalten, wieder im Besitz des Stiftes Göttweig und an privates Weingut verpachtet.