Nibelungenwerk - Sankt Valentin

In Sankt Valentin befand sich das sogenannte "Nibelungenwerk". Baubeginn war der 19.09.1939, der anfängliche Deckname war "OKH Spielwarenfabrik". Geplant war eine monatliche Produktion von 150 Panzerkampfwägen. Es sollte die zweitwichtigste Panzerproduktion des Dritten Reiches werden (wichtiger war nur Krupp) und diente der Endmontage der in den "Eisenwerken Oberdonau" gefertigten Panzerteile. Eigentümer war eine Firma namens "Montan". Betrieben wurde das Werk durch eine Tochterfirma der Steyr-Daimler-Puch AG, welche wiederum zu den Reichswerken "Hermann Göring" gehörte. Die Wichtigkeit des Werkes wird klar, wenn man bedenkt, dass 44 Prozent aller jemals produzierten Panzer IV aus diesem Werk kamen.

Fertiggestellte Panzer wurden vom Nibelungenwerk per Bahn zum Truppenübungsplatz Döllersheim gebracht, wo das Einschießen stattfand. Erst dann wurden die Fahrzeuge ausgeliefert.

Im Nibelungenwerk wurden auch die schwersten deutschen Panzer der Typen "Jagdtiger" und "Elefant" hergestellt. Das Werk arbeitete bis in die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges. So wurden noch im Mai 1945 sechs Stück "Jagdtiger" an die 1. SS-Panzerdivision "Leibstandarte SS Adolf Hitler" ausgeliefert, die gerade an den Kämpfen um Sankt Pölten und Traisen beteiligt war.

Gegen Kriegsende wurden einige Teilbereiche des Nibelungenwerkes in folgende Stollenanlagen verlagert:

Beispiele hier produzierter Fahrzeuge:

Zustand heute:

Die Werkseinfahrt
©Josef B.
Die Werkseinfahrt im unverkennbaren NS-Baustil. An der Stelle des schwarzen Schildes stand einst in gotischer Schrift "Nibelungen-Werk".
Werkshalle
©Josef B.
Auch so manche Werkshalle kann ihre Herkunft nicht verleugnen.
Wachbunker
©Josef B.
Praktisch überall anzutreffen: Ein deutscher Wachbunker bei einer Werkseinfahrt.

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