In Steyr lag das Hauptwerk der Steyr-Daimler-Puch AG. Der Ursprung des Werkes liegt im Jahr 1869, als Josef Werndl mit der Produktion von Gewehrbestandteilen begann. 1869 erfolgte schließlich die Gründung der "Österreichischen Waffenfabriks-Gesellschaft", die sich bald zu einem der größten Waffenproduzenten Europas entwickelte.
Um die schwankende Nachfrage nach Waffen in Friedenszeiten ausgleichen zu können, begann man sehr bald auch friedlichere Produkte herzustellen: In den 1880er Jahren waren das elektrotechnische Erzeugnisse, ab 1894 Fahrräder und bald auch Motorräder und Autos.
Nach dem Ersten Weltkrieg, der nie gekannte Produktionszahlen gebracht hatte, kam die große Krise durch die Verbote des Vertrages von Saint Germain. Die Steyr-Werke wurden nahezu vollständig auf friedliche Produkte umgestellt.
Nach dem Anschluss 1938 wurde der Konzern durch die Reichswerke "Hermann Göring" übernommen und auf schnellstem Wege in einen Rüstungskonzern zurückverwandelt. Der Anteil der Waffenproduktion am Gesamtumsatz lag 1938 gerade einmal bei 4,2 Prozent. Dieser Anteil stieg im Folgejahr bereits auf 11,7 Prozent und 1941 betrug der Anteil der Wehrmachtsaufträge am Gesamtumsatz bereits 81 Prozent (Waffen, Fahrzeuge, usw.). Der Konzern, der bei der Übernahme ein Auto-, Motorrad- und Fahrrad-Produzent war, hatte die Produktion in kürzester Zeit und im großen Stil auf Gewehre (Radom Gewehrfabrik), Panzer (Nibelungenwerk), Flugmotoren und Kugellager umgestellt.
Innerhalb der groß angelegten Produktion verschiedenster Limousinen, Lastkraftwagen, Panzerteile, Motorräder und Fahrräder für die Wehrmacht, ist besonders die Entwicklung des "Raupenschleppers Ost" zu erwähnen. Dieser war speziell für den Einsatz an der Ostfront gedacht und lief in Steyr 2600 mal vom Band. Auch der Lastkraftwagen Steyr 2000 A wurde hier 6400 mal gebaut. Die fertigen Fahrgestelle wurden meist nach Wien zu den Lohnerwerken oder zu WKF gebracht, wo der Aufbau hergestellt wurde.
Etwa 1944 begannen auch in Steyr umfangreiche Planungen, das Werk unter die Erde zu verlagern, was die Zerstörungen gegen Kriegsende aber nicht verhindern konnte.
Nach dem Krieg wurde die Produktion mit zivilen Produkten wieder aufgenommen (Automobile, Lastkraftwagen, Omnibusse, Geländewagen,...). Heute ist der ehemalige Großkonzern in mehrere Unternehmen aufgespaltet. Der Konzern Steyr-Daimler-Puch AG ging in der Magna Holding AG auf.
Beispiele hier gefertigter Teile:
Quellen und weitere Informationen: