Zur Deckung des gewaltigen Aluminiumbedarfes der deutschen Rüstungsindustrie (z.B. für die Messerschmitt Bf 109, die Me 262 oder die Heinkel He 162) begannen die "Vereinigten Aluminiumwerke AG - Berlin" (VAW) 1939 mit der Errichtung einer Aluminiumhütte in Ranshofen. Ausschlaggebend für die Standortwahl war der Bau der Innkraftwerke in der näheren Umgebung zur Versorgung der Elektrolyseanlagen mit elektrischer Energie. Aber auch die Nachbarschaft zu Braunau, dem Geburtsort von Hitler, dürfte eine gewisse Rolle für das riesige Vorhaben gespielt haben.
Die Aluminiumhütte mit der Bezeichnung "Mattigwerk", benannt nach dem Fluss Mattig, welcher in der Gegend in den Inn mündet, war für eine Erzeugung von 66.000 Jahrestonnen ausgelegt. Für damalige Zeiten eine enorme Menge, wenn man bedenkt, dass die Weltproduktion an Aluminium Anfang der 1940er Jahre bei rund 600.000 Tonnen/Jahr lag.
Bereits 1940 erfolgte parallel zu den Bauarbeiten der Produktionsbeginn. Die geplante Leistung konnte jedoch wegen Energie- und Rohstoffmangel während der Kriegsjahre nie erreicht werden. Die Höchstleistung wurde 1943 mit 36.000 Tonnen erzielt. Als Rohstofflieferant diente das zum Konzern gehörende Bauxitbergwerk Unterlaussa im Reichraminger Hintergebirge. Der Schutz der Industrieanlage gegen alliierte Luftangriffe oblag der Flak-Untergruppe Braunau.
Wegen Ausfall der Rohstoffversorgung kam die Aluminiumerzeugung zu Kriegsende vollends zum Erliegen und die US-Truppen besetzten die fast unbeschädigten Werksanlagen. Bedingt durch die mangelnde Stromversorgung konnte die Elektrolyse vorerst nicht wieder in Betrieb gehen. Im Auftrag der amerikanischen Besatzungsmacht wurden ab Herbst 1945 in den Werksanlagen dringend benötigte Lokomotiven und Waggons für die neuerstandene Bundesbahn instandgesetzt.
Im August 1946 wurde das Werk der Republik Österreich übergeben und ab 1947 begann wieder das schrittweise Hochfahren der Aluminiumerzeugung.
1948 begann die nunmehrige "Österreichische Metallwerke AG" mit der Errichtung von Aluminiumwalz- und Presswerksanlagen in Ranshofen.
1955 betrug die Jahreserzeugung schon 50.000 Tonnen Aluminium und es erfolgte der Zusammenschluss mit dem Metallwerk Berndorf zu den "Vereinigten Metallwerken Ranshofen-Berndorf AG" (VMW).
In den 1980er Jahren kam es zur Umstrukturierung des Konzerns mit der Ausgliederung des Werkes Berndorf und Umbenennung in "Austria Metall AG Braunau-Ranshofen" (AMAG). Im gleichen Zeitraum begann der weitere Ausbau der Walzwerksanlagen und der Sekundärgießerei und 1992 wurde aus Umweltschutzgründen die Elektrolyse eingestellt. 1996 erfolgte die Privatisierung des Unternehmens. Die AMAG ist heute ein florierendes Unternehmen.
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