Nördlich des kleinen Ortes Unterlaussa, am Blahberg im Reichraminger Hintergebirge, reaktivierten die "Vereinigten Aluminiumwerke AG" (VAW) nach Kriegsbeginn einen alten Bauxitbergbau. Die Flugzeugindustrie benötigte enorme Mengen Aluminium und Bauxit als Rohstoff zur Herstellung des Leichtmetalls war sehr gefragt.
Bei der entlegenen Grubenanlage entstand die Bergbausiedlung Weißwasser und zum Abtransport des wichtigen Rohstoffes errichtete man eine 14 Kilometer lange Materialseilbahn zum Bahnhof Weißenbach-Sankt Gallen im Ennstal. Mit der Bahn wurde das Bauxit zum "Mattigwerk" in Ranshofen transportiert und daraus im Elektrolyseverfahren Aluminium hergestellt.
Nach Kriegsende bestand der Bergbau mit circa 130 Beschäftigten noch bis 1964. Der Preisverfall am internationalen Rohstoffmarkt zwang die damalige Nachfolgefirma der VAW, die "Vereinigten Metallwerke Ranshofen-Berndorf" (VMW), den Bauxitbergbau zu schließen. Die Bergbauanlagen wurden demontiert und abgerissen, die Materialseilbahn abgebaut und die Siedlung Weißwasser aufgegeben. Die Überreste des Knappenhauses wurden 1998 im Rahmen der Oberösterreichischen Landesausstellung "Land der Hämmer - Eisenwurzen" am Blahberg abgetragen und im Ortsgebiet von Unterlaussa originalgetreu wiedererrichtet. Die Räumlichkeiten des Knappenhauses beherbergen seither ein Bergbaumuseum und das ehemalige Bergbauareal liegt jetzt im Nationalpark Kalkalpen.
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