Wiener Neustädter Flugzeugwerke - "Protektorat Böhmen und Mähren"

Diese Objekte liegen nicht in Österreich, müssen aber wegen ihrer oftmaligen Erwähnung und Bedeutung für die Wiener Neustädter Flugzeugwerke (WNF) behandelt werden. Dieser Bericht konnte in der vorliegenden Form erst durch die großzügige Unterstützung durch Doc. Ing. Vladimir Ustohal von der Technischen Universität Brünn in Tschechien erstellt werden. Herzlichen Dank dafür!

Durch die ständigen Flugzeugangriffe auf Wiener Neustadt war es ab 1943 dringend notwendig geworden, die WNF unter die Erde zu verlagern. Aus welchen Gründen auch immer wurde das größte Messerschmittwerk des Dritten Reiches nicht in eine einzige große Stollenanlage verlagert, sondern auf unzählige ober- und unterirdische Standorte aufgeteilt. Einige davon lagen im damaligen "Reichsprotektorat Böhmen und Mähren" und bildeten zusammen den "Fertigungsring Protektorat" der WNF. Dazu gehörten Werke und Tunnels bei Tischnowitz, Iglau, Prag, Luttein, Olmütz,... Einige davon sollen hier dargestellt werden.

Objekt 217 A-C

Lage: Nordwestlich von Brünn in Tischnowitz.

Messerschmitt Bf 109 G-10
Messerschmitt Bf 109 G-10

Zum Bild: Die Bahnstation in Tischnowitz kurz nach Kriegsende: Eine Messerschmitt Bf 109 G-10. Von dieser Eisenbahnstation aus wurden die Jagdmaschinen einst zu Flugfeldern gebracht, wo die Endmontage und der Einflug erfolgten.

Landkarte der Gegend von Tischnowitz. Die Tunnels Objekt 217 A, B und C sind mit den 
							entsprechenden Buchstaben gekennzeichnet
Landkarte der Gegend von Tischnowitz. Die Tunnels Objekt 217 A, B und C sind mit den entsprechenden Buchstaben gekennzeichnet

Objekt 217 A - Decknamen: "Storch" und "Ursula"

1943 wurde in einen bestehenden Eisenbahntunnel eine Decke eingezogen und somit eine zweigeschoßige Fertigungsstraße möglich gemacht. Fläche: 8.800 m²

Tunnelportal von Objekt 217 A
Tunnelportal von Objekt 217 A

Zum Bild: Dies war der längste der drei Tunnels von Objekt 217. Der Tunnel führt duch einen Hügel bei der kleinen Ortschaft Mezihori und beherbergte eine Me 109-Fahrwerksproduktion. Das Foto entstand kurz nach Kriegsende, als der Eingang noch ein Tor und einen Druckwellen-Brecher (zum Schutz vor Bomben) besaß.

Objekt 217 B und C - Decknamen: "Storch", "Gustav" und "Gerhard"

Fläche: 7.220 m²

Tunnelportal von Objekt 217 B im heutigen Zustand
Tunnelportal von Objekt 217 B im heutigen Zustand

Zum Bild: Hier war eine Me 109-Tragflächenproduktion untergebracht. Das Portal trägt noch die Inschrift "1942".

Das einstige Objekt 217 C heute
Das einstige Objekt 217 C heute

Zum Bild: In diesem Tunnel wurden verschiedene Blechteile für die Me 109 produziert. Auch hier noch die Inschrift "1942".

Objekt 218

Objekt 218 D und E - Decknamen: "Stieglitz", "Zacharias" und "Otto"

Auch hier wurde ein Reichsbahntunnel zum Schutz der Anlagen verwendet. Lage: Brünn. Fläche: 4.300 m²

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