Im Ennstal, 15 Kilometer flussaufwärts von Steyr, begann man im Herbst 1939 mit dem Bau einer Staustufe zur Stromversorgung der Hütte Linz der "Reichswerke Hermann Göring". Das Flusskraftwerk als Teil einer ganzen Kraftwerkskette an der Enns, sollte als Ergänzung des am Werksgelände in Linz entstehenden Dampfkraftwerks dienen.
Zu den Bauarbeiten wurden neben Zivilarbeitern auch Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, ab 1942 auch KZ-Häftlinge des neu errichteten Konzentrationslagers Ternberg, eingesetzt.
Von dem während des Krieges auf der Baustelle erreichten Höchststand von etwa 1.200 Arbeitskräften waren 406 KZ-Häftlinge, 388 Kriegsgefangene verschiedener Nationalität, 113 Zwangsarbeiter und der Rest Zivilisten.
1939 und 1940 begannen die Arbeiten mit der Herstellung der Baustelleneinrichtungen, Straßenbau, Errichtung der ersten Lagerbaracken, Gleisanschluss an die Reichsbahn und Aufbau eines Feldbahnnetzes. 1941 und 1942 fanden Fundamentarbeiten an der zukünftigen Wehranlage statt. 1943 wurden Teile des linken Bauabschnittes fertiggestellt und nun in Flussmitte mit dem rechten Wehrfeld begonnen. Im Herbst 1944 kam es durch kriegsbedingten Materialmangel zur Einstellung der Bauarbeiten. Bis dahin war rund die Hälfte der erforderlichen Betonierarbeiten für die Wehranlage fertiggestellt. In den restlichen Monaten bis Kriegsende erfolgten nur die notwendigen Sicherungsarbeiten und im Mai 1945 besetzten die US-Streitkräfte die Baustelle.
Im Sommer 1945 wurden unter Aufsicht der Besatzungsmacht die Bauarbeiten wieder aufgenommen. Mit Jänner 1948 kam das Kraftwerk in den Besitz der Ennskraftwerke AG und die Stauanlagen wurden fertiggestellt. Im Dezember 1948 begann der Stau der Enns, 1949 und 1950 wurde jeweils ein Maschinensatz in Betrieb genommen.
Technische Daten des Laufkraftwerkes Ternberg:
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