KZ Mauthausen-Außenlager Peggau

Zum Bau der Stollenanlage "Marmor" und Arbeiten im Verlagerungsbetrieb der Steyr-Daimler-Puch AG bei Peggau wurden ab 17.08.1944 KZ-Häftlinge eingesetzt. Dafür wurde ein Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen eingerichtet.

Lagerskizze
©Deutsches Bundesarchiv Ludwigsburg
Lagerskizze von der Infotafel abfotografiert. Zum Vergrößern anklicken

Auf einem enteigneten Grundstück des Stiftes Vorau bei Hinterberg, circa ein Kilometer von den Stollen entfernt, wurden 20 Baracken für das Lager errichtet. Das schwer einsehbare, in einem auf drei Seiten von Wald umgebenem Talkessel gelegene Lagergelände wurde mit einem elektrisch geladenen Stacheldrahtzaun und Wachtürmen gesichert.

Die Höchstzahl an Häftlingen, die sich neben Franzosen, Italienern und Jugoslawen überwiegend aus Polen und Sowjetbürgern zusammensetzte, betrug 888. Laut Berichten kam es immer wieder zu schweren Misshandlungen und vorsätzlichen Tötungen von Lagerinsassen.

Die Toten wurden bis Ende 1944 im Krematorium in Graz eingeäschert, in den letzten Kriegsmonaten 1945 wurde in Lagernähe ein Massengrab angelegt.

Am 02.04.1945 wurde das Lager evakuiert. Davor wurden noch mindestens 15 marschunfähige Häftlinge ermordet. Die restlichen Häftlinge wurden in Fußmärschen nach Bruck an der Mur getrieben und von dort in offenen Güterwagen nach Mauthausen gebracht. Der Evakuierungstransport forderte nochmals 20 Opfer. Aus dem Massengrab wurden nach Kriegsende 138 Leichen exhumiert und in ihre Heimatländer überführt, weitere 82 Tote wurden in ein Gemeinschaftsgrab am Rande des Lagers beerdigt.

Wiese und Gedenkstätte
©Thomas Keplinger, 2015
Die Wiese, auf der sich das Lager befand, rechts die Gedenkstätte
Alter Gedenkstein von 1955
©Thomas Keplinger, 2015
Als man 1955 den ersten Gedenkstein setzte, kannte man die Namen der Toten im Massengrab noch nicht
Die Namen der Toten
©Thomas Keplinger, 2015
Mittlerweile konnte man die Mehrzahl der Namen der Toten eruieren
Infotafel
©Thomas Keplinger, 2015
Infotafel am Beginn der Wiese
Altes Bild des Lagers
©Universität Graz
Bild von der Infotafel abfotografiert
Altes Bild des Lagers
©Universität Graz
Bild von der Infotafel abfotografiert
Altes Bild des Lagers
©Universität Graz
Bild von der Infotafel abfotografiert
Altes Bild des Lagers
©Universität Graz
Bild von der Infotafel abfotografiert

Quellen und weitere Informationen:

  • Farkas Anita, Sag mir, wer die Toten sind! Personalisierung des Opfergedenkens am Beispiel der NS-Opfer von Peggau (Klagenfurt 2002)
  • Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen, online unter Mauthausen Memorial (04.05.2015)

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