Das Gebiet der Stadtgemeinde Mautern am Südufer der Donau war bereits unter den Römern Garnison. Am Limes gelegen, den römischen Grenzbefestigungen von "Pannonien" bis "Britannien", entstand hier das Kastell "Favianis". Nachweislich waren hier von 63 nach Christus bis gegen Ende des 5. Jahrhunderts verschiedene Kohorten und Legionen stationiert.
Nach dem Abzug der Römer aus der Provinz Noricum vergingen fast eineinhalb Jahrtausende, bis Mautern wieder Garnisonsstadt
wurde. 1912 wurden für die in Krems stationierten Sappeure und Pioniere Übungsplätze in Mautern, in der Hundsheimer- und
Herrschaftsau, eingerichtet. Im Ersten Weltkrieg folgte ein weiterer Übungsplatz und ein Barackenlager in der
Baumgartnerstraße.
1916 wurde die Errichtung von gemauerten Gebäuden für eine Kasernenanlage geplant, diese kam jedoch wegen der Kriegsereignisse
nicht mehr zur Ausführung. Nach 1918 wurde das Barackenlager in der Baumgartnerstraße abgerissen, der Übungsplatz aber vom
Bundesheer der Ersten Republik (Einheiten der Herbert-Kaserne Krems) weiterbenützt.
Nach der Besetzung Österreichs und dem Anschluss ans Deutsche Reich wurde die Stadtgemeinde Mautern im Juli 1938 der damaligen Gauhauptstadt Krems angegliedert. Mit der Eingliederung des Bundesheeres in die Deutsche Wehrmacht wurden auch die bestehenden militärischen Areale und Baulichkeiten übernommen, wie die Herbert-Kaserne, die Anlagen der "Technischen Zeuganstalt" am Wasserübungsplatz und am Exerzierplatz in Krems sowie das Übungsgelände in Mautern.
Mitte 1938 begann man auch mit Lagerneubauten im durch Eingemeindungen wesentlich vergrößerten Stadtgebiet von Krems. So wurde in Gneixendorf ein Lager für eine motorisierte Infanterieeinheit errichtet, welches nach Kriegsbeginn Teil des Kriegsgefangenenlagers Stalag XVII B wurde und auch in Mautern setzte rege Bautätigkeit ein. Etwa zwei Kilometer östlich der Stadt, zwischen der Reichsstraße nach Sankt Pölten und der Donauau wurde ein großes Barackenlager für die leichte Flak-Abteilung 94 errichtet. Westlich davon, in Stadtnähe (Standort der heutigen Julius Raab Kaserne), wurden in fester Bauweise (Ziegelmauerwerk) die zur Einheit gehörigen Garagen-, Lager- und Werkstättengebäude gebaut. Weiters entstanden an der Baumgartnerstraße, gegenüber dem Übungsplatz, eine Anzahl von Wohnblöcken für Wehrmachtsangehörige (Offizierssiedlung). Die Flak-Soldaten kamen nach der Ausbildung in Mautern mit ihren auf Halbkettenfahrzeugen montierten leichten Geschützen auf den verschiedensten Kriegsschauplätzen zum Einsatz. Zeitweise war auch ein Landesschützen-Bataillon in den Baracken des Flak-Lagers stationiert. Nach Rückzug der deutschen Truppen auf das nördliche Donauufer und Sprengung der Mauterner Donaubrücke besetzten am 8. Mai 1945 Truppen der Sowjetarmee das Lagergelände in Mautern und verblieben bis zum Abzug der Besatzungstruppen 1955.
Zustand heute:
Die Baracken wurden nach Abzug der Sowjets geschliffen. Nur mehr vereinzelte Fundamentreste und die Baumalleen der Lagerstraßen im von Gebüsch überwucherten Gelände erinnern noch an das Flak-Lager. Die Garagen- und Werkstättengebäude circa ein Kilometer westlich des Barackenlagers sind in die ab 1957 errichtete J. Raab-Kaserne des österreichischen Bundesheeres integriert.