Magnesitbergbau - Trieben/Sunk

Der Bergbau in Sunk bei Trieben hat eine sehr lange Geschichte. Sein Beginn ist nicht klar erfasst, kann jedoch zumindest auf das 17. Jahrhundert zurückgeführt werden. Hatte das Gestein anfangs vor allem für Bildhauer Bedeutung, so wandelte sich dies gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Mit der steigenden Stahlproduktion stieg nun der Bedarf an feuerfesten Gesteinen für Hochöfen und Bessemer-Birnen in ungekannte Höhen.

Die Niederen Tauern mit Blickrichtung Trieben
©Schmitzberger, 2009
Die Niederen Tauern mit Blickrichtung Trieben

Die wirklich großindustrielle Verwertung des Magnesitvorkommens in Sunk begann 1907 mit der Errichtung eines eigenen Verarbeitungsbetriebes in Trieben. Neben sechs Schachtöfen entstanden alle zugehörigen Betriebsanlagen, Unterkünfte, Lager und eine Seilbahn. 1910 nahmen die Anlagen, die den Veitscher Magnesitwerken gehörten, den Betrieb auf. Der Bergbau selbst wurde mit vorerst 14 Etagen angefahren.

Die Werke wuchsen im Lauf der Jahre und überdauerten nicht nur den Rückgang nach dem Ersten Weltkrieg, sondern auch die folgende Weltwirtschaftskrise. 1932 wurden etwa 6.000 Tonnen, 1937 schon wieder etwa 55.000 Tonnen Rohmagnesit abgebaut und verarbeitet.

Magnesitbergbau im Zweiten Weltkrieg

Der Anschluss brachte für den Magnesitabbau vorerst keine allzugroßen Änderungen. 1941 kam es im Bergbau aber zu einem großen Verbruch, bei dem zwar keine Menschen zu Schaden kamen, aber einige Abbauorte eingestellt werden mussten.

Trotz dieses Rückschlags konnte die Produktion aber praktisch während des gesamten Krieges auf hohem Niveau (circa 50.000 Jahrestonnen) gehalten werden. Ab etwa 1940 kam es - wie schon im Ersten Weltkrieg - zur Beschäftigung von Kriegsgefangenen. Diese stammten aus dem Stalag XVIII A in Wolfsberg (Kärnten). Ende 1942 waren 130 Personen im Bergbau beschäftigt, von denen 47 Kriegsgefangene und neun Fremdarbeiter waren.

Am 16. Oktober 1944 erfolgte ein Bombenangriff gegen die Werksanlagen in Trieben, der dort schwere Schäden anrichtete. Mit dem Kriegsende im Mai 1945 brach die Produktion vollkommen zusammen.

Weitere Geschichte

Durch die schweren Bombenschäden konnte die Verarbeitung in Trieben erst 1947 wieder aufgenommen werden. Die Bergbautätigkeit konnte bereits 1945 teilweise wieder begonnen werden.

Der Abbau in Sunk blieb für viele Jahrzehnte eines der reichsten Magnesitvorkommen Europas. 1991 wurde der Bergbau von Radex-Heraklith Industriebeteiligungs AG mehrheitlich übernommen und kurz darauf eingestellt.

Weiterführende Berichte:

Quellen und weitere Informationen:

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