Nach den schweren Zerstörungen der Messerschmittwerke in Regensburg im Sommer 1943 durch amerikanische Bomberverbände, entschloss sich die Messerschmitt AG zur Errichtung eines Verlagerungsbetriebes beim KZ Gusen in Langenstein. Unter der Führung von werksseitig beigestellten Fachkräften wurden KZ-Häftlinge zur Fertigung von Bauteilen für das Jagdflugzeug Messerschmitt Bf 109 herangezogen.
Neben der Fertigungsstätte für die Steyr-Daimler-Puch AG wurden fünf Hallen für die Messerschmitt AG errichtet. Gegen Kriegsende wurden komplette Bausätze des Jägers Me 109 hergestellt. Diese wurden wie die in der Untertageanlage "Bergkristall" im Nachbarort Sankt Georgen erzeugten Me 262-Bausätze in Bayern fertigmontiert und eingeflogen.
Es war auch vorgesehen, in der 1944 begonnenen Untertageanlage "Kellerbau" Betriebsstätten der Messerschmitt AG unterzubringen, soweit dürfte es jedoch wegen des bis Kriegsende nicht mehr fertiggestellten Vollausbaues der Stollen nicht gekommen sein. Ebenso kann nicht genau eruiert werden, ob in Gusen auch Teile für die Düsenjägerproduktion (Me 262) in "Bergkristall" gefertigt wurden.
Knapp vor Kriegsende, am 3. Mai 1945 wurde die Fertigung in den Betriebsstätten in Gusen und in den Stollenanlagen von "Bergkristall" und "Kellerbau" eingestellt und die Angehörigen der SS und zivile Führungskräfte der Rüstungsfirmen setzten sich nach Westen ab. Am 5. Mai 1945 wurden die Lager Gusen I und Gusen II, sowie Mauthausen von amerikanischen Truppen befreit.
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