Nach dem Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich wurde die Erschließung der Erdölfelder nördlich von Zistersdorf, im Raum Neusiedl an der Zaya, Sankt Ulrich-Hauskirchen und am Steinberg, verstärkt vorangetrieben.
Die Bohr- und Förderarbeiten führten die "Deutsche Erdöl-Aktiengesellschaft" (DEA) und die "Internationale Tiefbohr Aktiengesellschaft" (ITAG) durch, die sich die Schürfrechte von den bereits vorher dort tätigen Gesellschaften "Van Sickle" und "Steinberg Nafta Gesellschaft" sicherten.
1943 wurden im niederösterreichischen Weinviertel erstmals mehr als eine Million Tonnen Rohöl gefördert. Das Rohöl wurde in den Raffinerien in und um Wien, in der Lobau, Kagran, Floridsdorf, Schwechat, Vösendorf, Korneuburg und Moosbierbaum weiterverarbeitet. Diese Werke raffinierten neben dem Weinviertler Öl auch große Mengen rumänisches Erdöl, das auf der Donau angeliefert wurde.
Für die Verarbeitung vor Ort plante man in Hauskirchen die Errichtung einer Raffinerie zur Treibstofferzeugung und ein Gasolinwerk zur Herstellung von Leichtbenzinen. Auch große Werkstätten für die Verarbeitungswerke und die Förderbetriebe sowie eine Verladestation sollten entstehen.
Zur Unterbringung der Arbeitskräfte plante man ein "Gemeinschaftslager".
Der geplante Aufbau der Anlagen verzögerte sich mit Fortdauer des Krieges und die projektierten Vorhaben wurden teilweise gar nicht begonnen bzw. kam es zu keiner Fertigstellung.
An Stelle der großen Raffinerie entstand eine "Kleindestillationsanlage" zur Treibstofferzeugung mit der Bezeichnung "Ofen XXXIII - XXXIV" und ein riesiger Gebäuderohbau, wahrscheinlich vorgesehen für das "Gasolinwerk". Dieser Fabrikstorso ist heute noch vorhanden, von der "Ofen-Anlage" sind nur mehr einige Fundament- und Mauerreste sowie eine Splitterschutzzelle (Einmann-Beobachtungsbunker) übrig.
Quellen und weitere Informationen: